Montag, 19. August 2013

Rezension: Erica. S. Perl - Opa und der Hundeschlamassel

Opa und der Hundeschlamassel - Kinderbuch

Gebundene Ausgabe
Seiten: 199
Verlag: Ariella
Empfohlenes Alter: 8 - 13 Jahre
Autor: Erica S. Perl

Die zehnjährige Zelly zieht mit ihren Eltern und ihrem Bruder von New York nach Vermont.
Als wäre das nicht genug, leben sie jetzt mit einem gewöhnungsbedürftigen älteren Herrn zusammen - dem Großvater. Er ist ein ehemaliger Richter und weiß, wie man sich behauptet. Außerdem ist er ziemlich verrückt, flucht gerne auf jüdisch und erzählt Witze, die nicht lustig sind. Das Schlimmste ist aber sein Plan, den er Zelly unterbreitet und der ihr helfen soll, endlich ans Ziel ihrer Träume zu gelangen: ein eigener Hund.
Zelly geht darauf ein, obwohl es ihr mega peinlich ist mit einem Orangensaftbehälter als Hund raus zu gehen. Aber was macht Mädchen nicht alles für einen echten Hund? Zwar kommen bei ihr schnell Schamgefühle und starke Zweifel auf, dass dieser Plan funktionieren könnte ihre Eltern umzustimmen, aber sie zieht ihn zunächst durch. Der "Hund" bekommt den Namen O.J. und schließlich malt sie ihm sogar ein Gesicht an. Manchmal hat sie fast das Gefühl er wäre echt.

Leider bleibt der gewünschte Erfolg aus und nichts ändert sich. Zusätzlich wird Zelly immer frustrierter, weil ihre beste Freundin im Feriencamp ist und sie alles alleine durchstehen muss. Aber dann trifft sie auf Jeremy, der gerade hergezogen ist und sich mit ihr anfreundet. Er bringt sie dazu ihren Plan zu vertiefen und ihren Eltern zu zeigen, wie ernst ihr die ganze Geschichte ist. Sie führt jetzt die Nachbarshunde aus, wobei O.J. natürlich immer dabei ist. Selbst das kann ihre Eltern scheinbar nicht erweichen. O.J. ist ihr überaus peinlich, genau wie eigentlich ihre gesamte Familie nicht ihrem Vorstellungen entspricht.

Sie vermisst ihre verstorbene Großmutter, die herzlich und nett war, ganz anders als ihr grummliger Opa. Irgendwann kommt es zu einem großen Streit zwischen Zelly und ihrem Opa und O.J. landet in der Mülltonne...Kurz darauf erleidet der Opa einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus. Zelly bereut alles und fühlt sich schuldig. Sie fängt an zu verstehen, dass jeder Mensch etwas eigen sein kann und was wirklich wichtig ist im Leben. Im Krankenhaus verträgt sich Zelly wieder mit ihrem Opa und beichtet, dass sie O.J. in der Mülltonne nicht mehr gefunden hat...Durch den Herzinfarkt verändert sich nicht nur der Charakter von Zelly, sondern ebenso ihr Opa. Glücklicherweise ist relativ schnell wieder auf den Beinen und wieder zuhause.
Ob Zelly einen Hund bekommen hat? Findet es selber heraus, ob so ein verrückter Plan gelingen kann. Nur so viel, O.J. wurde von ihrem Großvater gerettet und sie hat ihn bis heute.

Fazit: Ich fand das Buch ganz gut und interessant. Oftmals habe ich mich gefragt, ob ich mit zehn auch so wahr? Ob mir alles peinlich gewesen ist und ich nur meinen eigenen Kopf durchsetzen wollte...
Natürlich ist es für Zelly nicht leicht mit O.J. durch die Straßen zu ziehen, ihn real zu füttern und dann den Kot zu entsorgen. Alles wie bei einem echten Hund. Der Charakter von ihrem Opa hat mir sehr gut gefallen. Er ist hart, aber sehr herzlich und verrückt. Das Buch erzählt nicht nur eine Opa-Enkelin Beziehung, sondern greift das Thema Judentum mit auf. Ich finde, dass einige Vorurteile wiedergegeben werden, aber auch auf Nichtjuden bezogen. 
Meiner Meinung nach würde ich nicht denken, dass das Buch bereits für kleinere Kinder geeignet ist. Ab zehn wäre meine persönliche Empfehlung. Manchmal fand ich es leicht traurig, besonders als es darum ging, wie sehr Zelly ihre Großmutter vermisst.

Diese Geschichte ist humorvoll, geht ans Herz und ist empfehlenswert!!! Nicht nur für Kinder, die sich einen Hund wünschen.

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