Mittwoch, 15. Oktober 2014

Veronika Fischer, Manfred Maurenbrecher - Das Lügenlied vom Glück: Erinnerungen

Das Lügenlied vom Glück: Erinnerungen - Biografien & Autobiografien

Gebundene Ausgabe
Seiten: 368
Verlag: Heyne
Autor: Veronika Fischer, Manfred Maurenbrecher
ISBN: 978-3-453-20026-5
Leseprobe

Über die Autorin: Veronika Fischer, geboren in Thüringen, studierte 1968 bis 1973 in Dresden Musik. Mit der von ihr 1974 gegründeten Band eroberte sie die Herzen der Menschen in der DDR und hat bis heute zahlreiche Alben herausgebracht. 1981 ging sie mit ihren Mann und ihren Sohn in den Westen und konnte nach der Wiedervereinigung an ihre großen Erfolge anknüpfen. Kürzlich feierte sie ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. 

Über den Autor: Manfred Maurenbrecher wurde 1950 geboren und ist Liedermacher und Autor. Er hat über 20 eigene CDs herausgebracht und schrieb Liedtexte u.a. für Katja Ebstein, Herman van Veen und Veronika Fischer. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem deutschen Kabarettpreis. Neben Rundfunkfeatures schrieb er Drehbücher (Cobra 11), Romane und Kurzgeschichten.  

Buch: 1974 startete sie mit "Veronika Fischer & Band" kometenhaft durch. Ihre Fans lieben sie für ihre unverwechselbare Stimme und ihre musikalische Vielseitigkeit. Ihre Musik verkaufte sich millionenfach, immer wieder war sie Nr.1. in den Rundfunkcharts. Mit Liedern wie "Dass ich eine Schneeflocke wär" und "Auf der Wiese" schuf Veronika Fischer echte Evergreens.

Mitreißend erzählt, blickt sie nun zurück auf ihre Kindheit in Thüringen, die wilden 70er-Jahre mit unzähligen Festivalauftritten und Tourneen, die zunehmenden Repressalien durch das DDR-System und die schwere Entscheidung, 1981 mit Mann und Sohn nach Westberlin zu ziehen und alles hinter sich zu lassen. Sehr offen und persönlich beschreibt sie, mit welchen Herausforderungen sie im Freiheit versprechenden Westen zu kämpfen hatte - und wie sie ihren Maximen bis heute treu geblieben ist.    

Fazit: In ihrer Autobiografie befasst sich Veronika Fischer mit ihrer Kindheit, Familienleben und Musikkarriere. 
 
Da Veronika in vielen verschiedenen Bands und Bandkonstellationen gespielt hat, trifft der Leser auch auf andere bis heute bekannte Musiker. Unter anderem führte sie mit Herbert Dreilich (später Mitglied der deutschen Rockband Karat) einen Konkurrenzkampf um die Sängerposition in der gemeinsamen Band. Nach dem Beide in anderen Musikgruppen sangen, verstanden sie sich ausgezeichnet.  
 
Es ist sehr interessant über das Leben einer DDR-Sängerin und ihrer Wegbegleiter zu lesen. Beispielsweise hatten Veronika und ihre Band ein Valuta-Konto, mit diesem Konto konnten sie die DDR-Mark in die stärkere Währung eintauschen. Das Konto stand den Bandmitgliedern zur Verfügung, um sich im Ausland zu verpflegen. Darauf verzichteten Veronika und ihre Bandkollegen, Sie nahmen ihr Essen und alles Nötige (Tütensuppe, Geschirrspülmittel, ...) lieber mit, um fleißig für ihre Träume zu sparen. Im Fall von Veronika Fischer war es das West-Auto. Den Volvo hat sie sich dann tatsächlich gemeinsam mit ihren Mann gekauft.
Nach ihrer Ausreise war es für Veronika schwer im West-Musikgeschäft Fuß zu fassen. Hier gab es jede Menge Schlagersänger und so musste sie einen Neustart hinlegen - was natürlich nicht einfach war. 
 
Der Schreibstil ist einfach uns daher auch leicht zu lesen. Sie schildert die damalige Zeit sehr genau ohne über die DDR bzw. den Westen herzuziehen und zu übertreiben. Als DDR-Bürger erinnert man sich gerne mit. Egal ob es das ewige Anstehen an der Telefonzelle oder der überwältigende erste Auslandsaufenthalt ist.
 
Die kurzweilige und lesenswerte Autobiografie lässt den Leser sowohl in das Musiker-Leben der DDR als auch den Westen blicken.   

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