Samstag, 2. Juni 2018

Rezension: Sarah Haywood - Der Kaktus. Wie Miss Green zu küssen lernte

Klappenbroschur
Seiten: 400
Verlag:Pendo
Autorin: Sarah Haywood
ISBN: 978-3-86612-443-1
Preis: 15,00€ (D); 15,50€ (A)

Autorin: Sarah Haywood wurde in Birmingham, Großbritannien, geboren und studierte zunächst Jura. Anschließend arbeitete sie in London als Rechtsanwältin, in Toxteth als Beraterin und in Manchester als Ermittlungsbeamtin. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Ehemann und den beiden gemeinsamen Söhnen in Liverpool. "Der Kaktus" ist ihr erster Roman.

Buch: Kakteen küsst man nicht. Susan Green mag keine Überraschungen. Oder Emotionen. Oder Menschen. Was Susan Green hingegen mag, ist ihr Job als Versicherungsmathematikerin. Ihre Kakteensammlung. Und das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu haben. Susan Green kommt ganz wunderbar alleine klar. Bis gleich mehrere Schicksalsschläge ihre Routine durcheinanderwirbeln und Susan mit Mitte vierzig lernen muss, dass nichts im Leben planbar ist. Und das es nie zu spät ist, sein Herz zu öffnen.
Fazit: Susan Green führt ein sehr geregeltes Leben, das sie vollständig bis ins kleinste Detail unter Kontrolle hat. Jedoch ändert sich das ziemlich schnell mit dem Tod ihrer Mutter. Alles was für sie zählt, ist das Haus zu veräußern. Erst recht als sie herausfindet, dass sie schwanger ist, da sie das Geld für sich und das Baby benötigt. Susan will schließlich von keiner Person abhängig sein. Auch nicht vom Vater ihres Kindes, den sie verlässt und auch die vorgeschlagene Vernunftehe ausschlägt. Die Sache mit dem Hausverkauf gestaltet sich kompliziert, da Susans Bruder lebenslanges Wohnrecht eingeräumt wurde und er möchte nicht aus dem Haus auszuziehen. Generell ging es ihrer Mutter immer nur um Edward. Zudem zieht sein unnützer Freund Rob mit in das Haus. Obwohl er von Beginn an sehr freundlich Sarah gegenüber tritt, vermutet sie eine eingeschworene Intrige und sieht ihn als Spion. Nach und nach treten Familiengeheimnisse ans Tageslicht und Susan fragt sich, wen sie überhaupt noch Vertrauen schenken kann. War ihr gesamtes Leben eine einzige Lüge?

Das Buch von Sarah Haywood ist verständlich geschrieben und es ist unproblematisch der Geschichte - trotz einiger Wendungen - zu folgen. Zunächst ist Susan getroffen vom Tod ihrer Mutter und man hat das Gefühl, dass sie sich beide sehr nahestanden. Nach der Einäscherung nutzt sie jedoch die Urne (in Form eines Holzkästchens) als Türstopper. Umso mehr Seiten ich gelesen habe, umso weiter entfernte sich die Geschichte vom Titel. Ich bin davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Liebesgeschichte handelt, aber es geht eher um einen Erbschaftsstreit mit ihrem Bruder Edward. Sein Freund Rob fungiert als Randfigur, die erst am Ende etwas Raum bekommt. Der Titel selbst erschließt sich mir überhaupt nicht. Das Zusammenfinden von Susan und Rob, hängt nicht mit Romantik, sondern für meinen Geschmack mit Zweckmäßigkeit zusammen.

Die Charaktere sind eigen. Susan ist eine starke, emanzipierte Frau und liebt ihre Unabhängigkeit. Sie weckte in mir aber keinerlei Sympathien und wuchs mir leider nicht ans Herz. Insgesamt konnte die Geschichte mich nicht fesseln und mitreißen. Ich war enttäuscht von dem Buch - vielleicht aber auch daraus resultierend, dass Cover und Titel andere Erwartungen in mir geweckt hatten.

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